Als
ich mich für YFU beworben habe, habe ich in meinen Entwicklungsbericht hinein
geschrieben, dass ich ein richtiges amerikanisches Thanksgiving erleben möchte.
Das war einer meiner großten Wünsche. Ehrlich. Ich habe mir Thanksgiving richtig
schön und gemütlich vorgestellt. Ich dachte mir: Ja das wird schon so wie
Weihnachten sein. Essen, Familie ... so ungefähr. Ach und Truthahn gibts da
auch. Irgendwas mit Cranberries oder so. So ungefähr habe ich mir das
vorgestellt. Ich mag ja essen, also musste das gut werden! :)
Meine
Familie, also die amerikanische, hat einen Monat vorher angefangen mir Angst zu
machen. Wie?
Ganz
einfach. Wir waren beim 60. Geburtstag von meinem Opa, und wir aßen sehr, sehr,
sehr viel fritiertes. Truthahn, (Süß)/kartoffel Pommes, Mozzarella-Sticks,
grüne Bohnen, Zwiebeln, Pilze ... alles frittiert. ... Alles!
Nach
dem ich glaubte fertig mit essen zu sein, gab es noch Nachtisch. Brownies,
Kuchen (Pie), Butter-Eis und mehr.
Ich
war am Ende. Ich fühlte mich innerlich zerstört und das, obwohl ich gar nicht
so viel gegessen hatte. Wirklich nicht. Es war einfach... mächtig würde ich
sagen.
Wieso
ich Angst hatte lässt sich ganz einfach erklären. Ich war an diesem Tag, ein
Samstag war es, total am Boden zerstört. Also nur rein körperlich. Das war zu
viel. Einfach viel zu viel. Meine Mom hatte, als ich schon heulend am Boden
lag, noch mal richtig zu getreten und zwar mit folgenden Worten. "Just
wait for Thangsgiving. We will eat much more than that" - Und in diesem
Augenblick überlegte ich mir, ob es etwas naiv war, sich auf Thanksgiving zu
freuen.
5
Tage vor Thangsgiving hatte meine Mom noch einen drauf gesetzt, in dem sie
beiläufig erwähnte, dass sie mal kurz zu Meijer (ein lokaler Supermarkt in
Michigan und Indiana. Vgl. mit Real oder Walmart) fährt um noch Anti-Acid-Pills
zu kaufen. Auf die frage wieso, antwortet sie ganz einfach: "Thanksgiving,
honey".
Ok,
das war dann also Thanksgiving. Essen bis der Arzt kommt. ...
Ob
man seinen Entwicklungsbericht nachträglich nochmal ändern darf? Ich glaubte da
einiges, besonders den Thanksgiving Part, ab zu ändern.
Ich
stand gegen 10:30 Uhr, an einem wunderschönen sonnigen Donnerstagmorgen, der
Thanksgivingmorgen, auf und überlegte mich zu rasierte.
Gut
man sollte meinen, dass das eines der eher uninteressanten Dinge ist, die in
einen Blog gehören, aber es war "No-Shave-November", sprich ich sah
aus wie ein Terrorist, oder wie Jesus, mit seinem Bart und so. Ihr wisst schon.
Meine (deutsche) Schwester, die mit ihrer aller besten Freundin, die sie schon
seit 12 Jahren oder so kennt, war zu der Zeit in New York City um mit ihr die
Welt herzlos leer zu kaufen. Ich habe Bilder gesehen... von ihren
Einkaufstüten... glaubt mir, sie haben die Welt leer gekauft. Sie hat mir auf
jedenfall gesagt, das sie findet, das ich mir den Bart rasieren sollte, weil
das total bescheuert auf den Bildern aussehen würde. Sie ist meine große
Schwester, was hätte ich machen sollen. - Der Bart war ab.
Frisch
rasiert und nett gekleidet machten wir uns auf dem Weg zu unseren Verwandten.
Im Gepack, Ein Cheeseball (zum dippen ;) ). Das war's :)
Wir
kamen an und betraten das Haus. Es roch sehr, sehr, sehr, sehr .... ***** ....
sagen wir einfach verdammt gut!!!!!! Ich begrüßte erstmal so ungefähr 20 Leute,
wo von ich ungefähr 4 kannte. - Familie halt :)
Kinder zu erst
Nach
dem ich hoffnungslos mit meiner Mom argumentiert hatte, das ich doch locker,
mit 17, als Kind durch gehen würde, und das ich doch jetzt eigentlich auch zum
Buffet-Style Thanksgiving gehen könnte, verlor, wartete ich. Ich wollte wieder
4 sein. Da wo die Welt noch aus schlafen, essen, trinken und Kindergarten
bestand. Maaaan ich will wieder 4 sein.
ICH WAR DRAN! :D
Oh
mein Gott! es war unbeschreiblich! Es gab alles! ALLES! Turkey, wie sich das
auch gehört, mashed potatoes, gravy, green bean casserole, sweet potatoes,
sweet potato casserole, snacks und so einen mysteriösen Spinat-Dipp, welcher weiß war. 12:55 saß ich
am Tisch und aß meinen ersten Bissen von meinem original-Thanksgiving in
America!!! Das mit der Zeit ist kein spaß. Ich habe auf mein Handy geguckt und
es sofort weggepackt um noch in der selben Minute an zu fangen zu essen.
Also
mein erstes Mal - 12:55 Uhr, 22. November 2012.
Mein erster Thansgiving Teller |
Nachtisch :) |
Spinatdip und Cheeseball |
Ich und die Küche :) |
Mein Nachtisch :) |
Football!!! |
Am
Freitag waren wir noch bei mein Großeltern und aßen dort Thanksgiving im Family
Style, welches aber nun mal nicht das erste war aber trotzdem großartig war.
Das Essen war unglaublich. Meine Großeltern sind etwas etepetete, also war
alles etwas nobler und schicker und perfekt auf seine Art. Meine Großeltern
sind total lieb. Genau so wie der Rest. :)